Mein Großvater war Sozialdemokrat. Damit war Friedrich Wilhelm Alt den NS-Oberen nicht genehm, weil er seiner politischen Überzeugungen treu blieb und das war überall bekannt. Deshalb bekam er in seinem Beruf als Maler und Lackierer im ganzen Umkreis keine Arbeit.
1936 bekam er ein Angebot, nach Berlin-Oranienburg zu ziehen. Bei den Heinkelschen Flugzeugwerken schaffte er in der Teilebeschichtung und beschichtete Flugzeugkomponenten mit Flüssigaluminium. Aber auch dort gab er seine Überzeugungen nicht auf. So wurde er noch als älterer Mann 1941 zum Militäreinsatz geschickt. Viele gleichalte NS-Anhänger durften daheim bleiben oder dienten im besiegten Frankreich als Besatzungstruppen. Mein Großvater wurde an den gefährlichsten Ort geschickt: nach Russland. An der Ostfront mit ihren furchtbaren Wintern musste er kämpfen. „Gott sei Dank kam er nach dem Krieg wieder lebend zu uns zurück“.
German Alt