Jugend im 3. Reich

Kein Jugendlicher in Offenbach kam nicht mit ihr in Berührung. In Offenbach wurde ihr sogar ein eigenes Jugendheim, das HJ.-Heim in der Hüttenstraße, gebaut. 1936 wurde die HJ (Hitlerjugend) zur Staatsjugend erklärt, und praktisch alle Jugendlichen waren Mitglied. Insgesamt hatte sie 8,7 Millionen Mitglieder (98 % der Jugendlichen). Im Alter von 10-14 Jahren gehörten die Jugendlichen als „Pimpf“ dem Jungvolk bzw. als „Jungmädel“ dem Jungmädelbund an, von 14-18 Jahren als „Hitlerjunge“ der HJ bzw. als „Mädel“ dem Bund Deutscher Mädel (BDM). Ab 18 Jahren gingen die „Jungen“ nach einem sechsmonatigen Reichsarbeitsdienst (RAD) zur Wehrmacht „SS“ oder „SA“. Die „Mädel“ ab 1 938 mit 1 7-21 Jahren zu „Glaube und Schönheit“. Einheitliche Uniformen waren Pflicht. Unter dem Prinzip: ,,Jugend muss von Jugendgeführt werden“, wurden die Jüngeren immer von einem etwas Älteren geführt. So konnte man sich vom ,,Pimpf“ zum Führer von Einheiten emporarbeiten. Ein „Mädel“ zur BDM-Führerin. Voraussetzung war absolute Gehorsamkeit gegenüber den Vorgesetzten, sonst gab es Bestrafungen. Neben viel Sport (viele Wettkämpfe untereinander) wurde gebastelt, gesungen, Gedichte vorgetragen, vorgelesen (alles vom Vaterland, dem Führer, der Treue zur Fahne), Wanderungen unternommen, es ging ins Zeltlager.

Aufmarsch der Hitlerjugend

Die Schulchronik Offenbach berichtet von Sammelaktionen: z.B. einer Reichsstraßensammlung von 1940; oder der Verkauf von 230 Holzfiguren an Weihnachten 1 940. Zusätzlich fand bei der HJ statt: militärische Ausbildung, Geländemärsche, Luftgewehr- und Kleinkaliberschießen, Flakhelfer, KLV (Kinderlandverschickung), Erntehelfer usw., zum Ende des Krieges auch Einsatz als Soldat, sogenannter „Volkssturm“ (die meisten starben). BDM: Vorbereitung als Ehefrau und auf die Mutterrolle, Sanitätsdienst, Kurierdienst, Erntehelfer usw. Die Älteren gingen zum Reichsarbeitsdienst (RAD) , der ab Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Pflicht wurde.