Geschichte der Kirche von Medard

Historische Innenansiht der Kirche in Medard
Historische Innenansicht der Kirche in Medard

Kurzer geschichtlicher Abriss

300 v. Chr. Erste Besiedlung von Medard durch einen keltischen Stamm

3. und 4. Jahrhundert nach Christus: Römischer Gutshof (villa rustica) in der Nähe der heutigen Kirche errichtet.

nach 893 n. Chr. – Gründung der Kirche durch das Kloster Prüm; sie war im Mittelalter eine Pfarrkirche für einen großen Sprengel

1262 – Der Altar der Kirche wird geweiht

1259 – älteste Balken im Kirchturm laut dendrochronologischem Gutachten

1525 – Einführung der Reformation in Medard

1588 – Die Gemeinde wechselt zum reformierten Bekenntnis

1675 – Medard wird kirchlich eine Filiale des Nachbarortes Odenbach

1815 – Medard wird preußisch und wird der reformierten Pfarrei Meisenheim „incorporiert“.

1887 Neubau des baufällig gewordenen Chorraums

1902 – Medard wird wieder eine selbstständige Pfarrei – Bau des Pfarrhauses ab 1903

ab 1933 – Heftige Auseinandersetzungen im Kirchenkampf

1969 – Einbau des Chorfensters zur Kreuzigung Christi des Malers A. Hindorf

1988 -1990 – Grundlegende Sanierung der Kirche unter Pfarrer Reinhard Hammelsbeck

2014 Fusion zur Kirchengemeinde Medard-Wiesweiler, die mit der Kirchengemeinde Offenbach am Glan pfarramtlich verbunden ist.

Die Kirche Medard bestand in der Erbauungszeit aus dem mittelalterlichen Westturm und einem Kirchraum. Vom Turm sind Satteldach und Schildgiebel samt der originalen Dachunterkonstruktion noch weitgehend im Urzustand erhalten. Der Innenraum der Kirche wurde bei der Sanierung 1988-90 vollständig erneuert. In den Seitenschiffen blieben die originalen Bänke erhalten. Im Kirchenraum befinden sich mehrere Steinskulpturen. Aus römischer Zeit ist ein Aschekasten sowie ein Fries aus einer Grabanlage zu sehen: Es zeigt die Königstocher Medea wie sie nach dem Mord an ihren eigenen Kindern auf einem von einer Schlange gezogenen Wagen in die Unterwelt fährt. Im Chor sind mehrere römische Steine mit Motiven zum Thema „Weinanbau“ eingemauert.

An der Ostwand sind noch Spuren des Einganges zur inzwischen abgerissenen Empore zu sehen.

In dem Gotteshaus wird alle vierzehn Tage Gottesdienst gefeiert. Die Trauerfeiern bei Beisetzungen auf dem kommunalen Friedhof findet in der Regel in ihm statt. Seit den Dreißiger Jahren führen fast zwanzig Kinder aus dem Ort an jedem Heiligen Abend das traditionelle, sehr gut besuchte Krippenspiel in der Kirche auf.

Das Presbyterium hat 2015 eine moderne Verstärkeranlage installieren lassen, um die Sprachverständlichkeit noch weiter zu verbessern. Durch seine 1990 erneuerte Holzdecke eignet sich dieses kleine Gotteshaus ebenfalls ideal als Konzertraum.