Kirche Medard

Infos zum Besuch

Auskunft: Küsterfamilie Woll, 06382 – 1358

Adresse: Kirche Medard, Kirchgasse 14, 67744 Medard

 

Die Kirche befindet sich in unmittelbare Nähe einer römischen villa rustica am Südhang des Glantals. Sie ist umgeben vom kommunalen Friedhof und liegt an einem Neubaugebiet. Zugänglich ist sie nur über Treppen und überblickt von ihrem Hang aus den alten Ortskern von Medard.

Von der B420 in Richtung Meisenheim ist sie leicht zu erreichen:  einfach am Dorfladen links in die Kirchgasse abbiegen und den Berg hinauffahren. Nach der ersten Linkskurve das alte Pfarrhaus passieren. Vor dem Haupteingang der Kirche befindet sich ein Parkplatz. Über diesen Hauptzugang sind der kommunale Friedhof sowie das historische Gotteshaus leicht zu erreichen.

Kurzer geschichtlicher Abriss

300 v. Chr.   Erste Besiedlung von Medard durch einen keltischen Stamm

Historische Innenansiht der Kirche in Medard
Historische Innenansiht der Kirche in Medard

3. und 4. Jahrhundert nach Christus: Römischer Gutshof (villa rustica) in der Nähe der heutigen Kirche errichtet.

Medea Relief in der Nähe der Kirche aufgefunden – Teil einer römischen Grabanlage

Römischer Schmuckstein in dem Altarhaus der Kirche von Medard neu verbaut

nach 893 n. Chr. – Gründung der Kirche durch das Kloster Prüm; sie war im Mittelalter eine Pfarrkirche für einen großen Sprengel

1262  – Der Altar der Kirche wird geweiht

1259  – älteste Balken im Kirchturm laut dendrochronologischem Gutachten

1525 – Einführung der Reformation in Medard

1588 – Die Gemeinde wechselt zum reformierten Bekenntnis

1675 – Medard wird kirchlich eine Filiale des Nachbarortes Odenbach

1815 – Medard wird preußisch und wird der reformierten Pfarrei Meisenheim „incorporiert“.

1887 – Neubau des baufällig gewordenen Chorraums

1902 – Medard wird wieder eine selbstständige Pfarrei – Bau des Pfarrhauses ab 1903

ab 1933 – Heftige Auseinandersetzungen im Kirchenkampf

1969 – Einbau des Chorfensters zur Kreuzigung Christi des Malers A. Hindorf

1988-1990 – Grundlegende Sanierung der Kirche unter Pfarrer Reinhard Hammelsbeck

2014 Fusion zur Kirchengemeinde Medard-Wiesweiler, die mit der Kirchengemeinde Offenbach am Glan pfarramtlich verbunden ist.

Die Kirche Medard bestand in der Erbauungszeit aus dem mittelalterlichen Westturm und einem Kirchraum. Vom Turm sind Satteldach und Schildgiebel samt der originalen Dachunterkonstruktion noch weitgehend im Urzustand erhalten. Der Innenraum der Kirche wurde bei der Sanierung 1988-90 vollständig erneuert. In den Seitenschiffen blieben die originalen Bänke erhalten. Im Kirchenraum befinden sich mehrere Steinskulpturen. Aus römischer Zeit ist ein Aschekasten sowie ein Fries aus einer Grabanlage zu sehen: Es zeigt die Königstocher Medea wie sie nach dem Mord an ihren eigenen Kindern auf einem von einer Schlange gezogenen Wagen in die Unterwelt fährt. Im Chor sind mehrere römische Steine mit Motiven zum Thema „Weinanbau“ eingemauert.

An der Ostwand sind noch Spuren des Einganges zur inzwischen abgerissenen Empore zu sehen.

In dem Gotteshaus wird alle vierzehn Tage Gottesdienst gefeiert. Die Trauerfeiern bei Beisetzungen auf dem kommunalen Friedhof findet in der Regel in ihm statt. Seit den Dreißiger Jahren führen  fast zwanzig Kinder aus dem Ort an jedem Heiligen Abend das traditionelle, sehr gut besuchte Krippenspiel in der Kirche auf.

Das Presbyterium hat 2015 eine moderne Verstärkeranlage installieren lassen, um die Sprachverständlichkeit noch weiter zu verbessern. Durch seine 1990 erneuerte Holzdecke eignet sich dieses kleine Gotteshaus ebenfalls ideal als Konzertraum.